Ich zerbreche mir heute ein wenig den Kopf über die sogenannte Jugend von heute; ich tu zumindest so. In den klassischen Printmedien konnte man ja in den letzten Tagen wieder schauerliche Berichte über die dekadente Jugend lesen. Schon im alten Griechenland hieß es: die Jugend würde immer schlimmer – es hat sich also nicht viel verändert.
Über Jugendliche im Exzess wird immer mal wieder berichtet, doch scheinbar verschlimmert sich die Lage, was man zum Beispiel im SPIEGEL nachlesen kann. Der Urlaubsort Lloret de Mar verkommt zu einem Ort der Eskalation, so lautet ungefähr der Tenor dieses Beitrags. Jugendliche würden nicht mehr feiern, sondern „eskalieren“. Dieses Wort trifft es wohl recht gut.
Doch das als alleiniges Problem von Jugendlichen auszumachen, ist eindeutig zu kurz gegriffen: warum sollten sie denn nicht nachahmen, was die „Erwachsenen“ ihnen zum Beispiel am Ballermann vorleben? Schnell wird dieses Thema zu einem großen, gesellschaftsübergreifenden Problem . Dass man sich einmal generell Gedanken über die Volksdroge Nummer eins macht, findet offenbar nicht so gern statt.
Hinter der Alkoholindustrie steckt eine riesige Lobby, die gar nicht im Sinn hat, dass es weniger Exzesse gibt. Würde man zum Beispiel aus politischer Riege etwas dagegen unternehmen, drohten viele Steuergelder verloren zu gehen – das kann ja in Zeiten der sogenannten Wirtschaftskrise niemand wollen. So wird also fröhlich weiter gesoffen – ob jung oder alt.