Ein Vollzeitstudium weckt häufig noch die Vorstellung von überfüllten Hörsälen, endlosem verweilen in Hochschulbibliotheken und der geistigen Auseinandersetzung mit schwer verständlicher, wissenschaftlicher Lektüre. Das gilt für viele Studiengänge auch heute noch. Bis zur Bologna Reform haben sich Studiengänge an Fachhochschulen und Universitäten insbesondere durch die Zuordnung in eher theoretisch, wissenschaftliche Studiengänge, was das Studieren an der Uni, oder in das mehr praxisnahe Studieren an Fachhochschulen unterschieden.
Als Zugangsvoraussetzung war für viele Studiengänge an Fachhochschulen bundesweit eine praktische Ausbildung in Form einer abgeschlossenen Lehre erforderlich, oder mindestens ein Praktikum, in dem wichtige praktische Fähigkeiten erlernt werden konnten. Es wäre ansonsten auch kaum vermittelbar, dass ein Ingenieur der Elektrotechnik im Umgang mit einem Lötkolben nicht vertraut wäre, oder ein Maschinenbauingenieur einen Ringschlüssel nicht von einem Maulschlüssel unterscheiden könnte.
Praxissemester mit Vorteilen
Schon Anfang der siebziger Jahre wurden an süddeutschen Fachhochschulen Praxissemester außerhalb der Hochschule absolviert. Durch diese Möglichkeit konnten und können immer noch viele Studenten nicht nur wichtige und wertvolle praktische Erfahrungen und Kenntnisse sammeln, sondern fanden auf diese Weise nach ihrem Studium problemlos ihren Arbeitsplatz fürs Leben.
In vielen Fällen absolvierten nämlich Studenten besonders in den technischen Studiengängen auch ihre Diplomarbeit in einer der Firmen, in denen sie vorher ein Praxissemester abgeleistet hatten und wurden nach erfolgreichem Studienabschluss von diesen Firmen gerne in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen. Auf diese Weise konnten und können sich kleinere und größere Firmen Aufwand und Kosten für die Rekrutierung wichtiger Mitarbeiter sparen und auch für den neuen Mitarbeiter entfallen die Mühen und Umstände, die durch den Bewerbungsaufwand entstehen.
Duales Studium mit besseren Strukturen
Die Umsetzung der Bologna Reform mit gestrafften Lerninhalten und angestrebt kürzeren Studienzeiten scheint weitaus schwieriger zu sein als bei der politischen Erklärung im Jahr 1999 in Bologna von 29 europäischen verantwortlichen Ministern verfasst. So sind es unter anderem Dinge wie mangelhafte Chancengleichheit und Ungerechtigkeiten bei der Vergabe von Master Studienplätzen, die von Bewerbern beklagt werden. Positiv könnte sich im weiteren Verlaufe der Entwicklung jedoch der intensivere Praxisbezug vom Bachelor Studium an Fachhochschulen herausstellen insbesondere dann, wenn das sogenannte Duale Studium die Rahmenbedingungen dafür bildet, wie hier auf der DHBW Webseite zu lesen ist.
Ähnlich wie in manchen Fachhochschulen schon früher praktiziert, aber noch intensiver betrieben, wechseln sich im Dualen Studium Praxis- und Theoriephasen in Zeiträumen von typisch 3 Monaten ab. Der oder die Studierende absolviert eine komplette Berufsausbildung mit ordentlichem Lehrvertrag bei einem Unternehmen oder einer sozialen Einrichtung, dem sogenannten dualen Partner. Neben dem Vorteil von parallel laufender praktischer und theoretisch wissenschaftlicher Ausbildung erhalten die Studierenden auch eine fortlaufende Vergütung und werden somit wenigstens teilweise finanziell entlastet.
Duale Hochschule mit vielversprechender Zukunft
Das Studieren an einer Dualen Hochschule setzt die Bereitschaft und auch die Leidenschaft zu praktischer Arbeit voraus. Solche Voraussetzung sind nicht nur für technische Ausbildungen von Vorteil, sondern werden sich insbesondere auch bei Studiengängen im und um das Sozialwesen bezahlt machen. Im direkten Bezug zu realen Änderungen und dem Gewinn neuer Erkenntnisse in den einzelnen Bereichen werden Lerninhalte und Lehrpläne ständig erneuert und angepasst.
Unter derartigen Voraussetzungen dürfen sich Absolventen mit großer Zuversicht auf die Suche nach einem dauerhaften Arbeitsplatz machen.
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„Dieser Artikel und das Video wurden gesponsert von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg“