Eine Reihe von Datenskandal bei der Deutschen Bahn und der Telekom sorgten Anfang des Jahres für großes Aufsehen. An dessen Ende kosteten die Mitarbeiterbespitzelungen sogar dem „Stehaufmännchen der deutschen Managerszene“ Hartmuth Mehdorn seinen Chefsessel bei der deutschen Bahn.
NDR Reportage schockiert Internetnutzer
Aber auch (und leider sehr häufig) sorgen großangelegter Datenklau und Datenhandel im Internet immer wieder für große Verärgerung und Verunsicherung bei Verbrauchern. Nun veröffentlichte der Nachrichtenkanal NDR-Info eine neue Reportage über die zwielichtigen Machenschaften der Internet-Datenhändler
„Nach wie vor spielend einfach -“
– Sei es sich im Internet mit Daten von Verbraucher zu versorgen. Reporter des NDR ist es in dreieinhalb Stunden gelungen die Daten tausender Internetnutzer zum Preis von nur 350 € zu erwerben. Sitz des dubiosen Unternehmens, welches mit Adressdaten, Kontonummern und ähnlichem „dealt“ ist Tunesien. Angeblich stammen die Daten von Gewinnspielanbietern, Versicherungen und Zeitschriftenverlagen. Wie der NDR weiter berichtet, sei sogar schon Geld von Konten der „datenbeklauten“ Verbraucher von diversen Glückspielfirmen abgebucht worden.
Gesetzesinitiativen zeigen noch nicht die erwünschte Wirkung
Bereits Anfang des Jahres hatte der Bundesgesetzgeber die Reform des deutschen Datenschutzgesetzes auf den Weg gebracht. Die erste Stufe der Gesetzesänderung, die z. B die Tätigkeit von sog. „Auskunfteien“ (Agenturen zur Vermittlung von Datensätzen) stärker reglementiert, ist bereit im Mai 2009 vom Bundestag verabschiedet. Offensichtlich zeigen die Maßnahmen bis jetzt aber noch nicht den gewünschten Erfolg. Bleibt zu hoffen, dass die zweite Stufe der Reform mehr Wirkung zeigt, welche zum 1. 9. 2009 in Kraft tritt.