Soziale Medien wie Facebook als Beziehungskiller zu betiteln, mag einigen Menschen übertrieben erscheinen. Fakt ist jedoch, dass die sozialen Netzwerke zu einem Ort geworden sind, an dem das gesamte Seelenleben ausgebreitet wird. Wer seine Worte nicht mit Bedacht wählt, riskiert, dass die eigene Beziehung Schaden nimmt oder am Ende sogar zerbricht.

Knackpunkt Posting-Verhalten

Soziale Medien sind Orte, an denen Emotionen aller Art hochkochen. Die Palette der Gefühle reicht dabei von Begeisterung und Freude über Wut und Trauer bis hin zu blankem Hass. Auf Facebook und Co. zeigen Menschen direkter als im normalen Leben, was sie bewegt. Dabei kommt es vor, dass man über das Ziel hinausschießt und andere Menschen vor den Kopf stößt.

Wenn die auf digitalen Plattformen geäußerten Ansichten in eine extreme Richtung tendieren, kann sich das Posting-Verhalten des Partners zu einem echten Störfaktor für die Beziehung entwickeln. Auch das unverblümte Zurschaustellen von Emotionen kann zu Problemen führen – vor allem dann, wenn der Partner sich im realen Leben vollkommen anders verhält. Es gibt heute zahlreiche Menschen, die eine Art Doppelleben führen und ihre wahre Meinung ausschließlich in den sozialen Medien kundtun.

Richtig problematisch wird es, wenn ein Partner auf Facebook intime Beziehungsdetails preisgibt. Befindet sich die Beziehung gerade in einer kritischen Phase, kann ein solches Posting-Verhalten unter Umständen das Ende der Liaison bedeuten. Glückliche Paare machen sich im Internet eher rar und posten nur dann etwas, wenn es für die gemeinsamen Kontakte von Interesse ist (siehe dazu auch den Welt-Artikel „Social Media-Guide: So verhalten sich glückliche Paare im Internet“). Streit hat auf Social Media-Profilen grundsätzlich nichts zu suchen: Im Regelfall macht sich das Paar nur zum Gespräch bei Bekannten oder gibt dem Zoff neues Futter.

Die sozialen Netzwerke wie Facebook haben einen immensen Einfluss auf unser (virtuelles Leben). Foto: colourbox.om

Die sozialen Netzwerke wie Facebook haben einen immensen Einfluss auf unser (virtuelles Leben). Foto: colourbox.om

Wie Facebook-Abhängigkeit die Liebe gefährdet

Dass eine übertriebene Facebook-Nutzung eine Beziehung belasten oder gar zerstören kann, klingt im ersten Moment abwegig. Die Alltagserfahrung zeigt jedoch, dass manche Facebook-Nutzer beim endlosen Scrollen und Klicken eine Menge Zeit verschwenden. Wer ständig am Handy hängt und im Drei-Minuten-Takt alle Kanäle checkt, verbringt eindeutig zu wenig Zeit mit dem wichtigsten „echten“ Kontakt an seiner Seite.

Auf lange Sicht kann so eine digitale Eifersucht entstehen – zumal der Partner nicht weiß, wem der andere seine Aufmerksamkeit widmet. Wenn sich am Ende herausstellt, dass die betreffenden Facebook-Kontakte gut aussehen und dem eigenen Geschlecht angehören, ist ein handfester Streit vorprogrammiert. Viele Beziehungen sind schon an digitaler Eifersucht gescheitert, die durch eine übertriebene Facebook-Nutzung hervorgerufen wurde.

Wer sich Gewissheit verschaffen möchte, ob es für die übertriebene Facebook-Nutzung einen handfesten Grund gibt, hat die Möglichkeit, auf eine Spy-App zurückzugreifen. Mit einem solchen Spionage-Tool kann der Nutzer jeden beliebigen Facebook Account hacken und sämtliche Daten auslesen. Die Verwendung eines derartigen Tools ist allerdings nur dann erlaubt, wenn die Zielperson von der Überwachung in Kenntnis gesetzt wird. Eine Ausnahme besteht, wenn das Zielgerät Eigentum des App-Nutzers ist.

Fazit

So nützlich Facebook und andere Kommunikationsmedien auch sein mögen: Wer zu viel Zeit in den sozialen Netzwerken verbringt, stellt seine Beziehung damit auf eine harte Belastungsprobe. Gerade jüngere Nutzer tun gut daran, ihren Facebook-Konsum auf ein Mindestmaß zu reduzieren – denn eine Beziehung braucht Nähe und gemeinsame Zeit. Die Kunst besteht heute darin, die digitale und die analoge Welt unter einen Hut zu bringen. Wenn dies gelingt, steht einer gemeinsamen Zukunft nichts im Wege.