Wie kann man am besten böse Überraschungen vor einem Umzug vermeiden? Ganz einfach, indem man sich einen Grundriss der neuen Wohnung oder des neuen Hauses zukommen lässt. Doch oftmals sind die Pläne deutlich schwerer zu verstehen, als man denkt. Dadurch entstehen dann gerne einmal Planungsfehler in der Einrichtung oder Anschaffung von Baumaterialien. Um das zu umgehen, ist es durchaus lohnend zu lernen, wie man einen Grundriss lesen und verstehen kann.
Längen und Maßstäbe
Fangen wir mit dem einfachsten Thema an. Auf dem Grundriss sind immer Längen und Größen von Wänden und eventuell auch Einrichtungsgegenständen eingezeichnet. So ist beispielsweise eine Wand von 5 Metern Länge eingezeichnet oder die Größe der Duschwanne 90×90 cm im Durchmesser angegeben.
Dies ist den meisten Menschen bereits bewusst, sobald sie sich einen Grundriss anschauen. Ab und zu sind diese Menschen dann aber auch verwirrt, wenn sie einen Grundriss ohne diese Zahlen vor sich liegen haben. Auf diesen Plänen wurden die Längen und Größen aber nicht bloß vergessen anzugeben, sondern es handelt sich dann um einen Maßstabs-Grundriss.
In dem Fall ist irgendwo auf dem Grundriss (meist im unteren Teil) der genutzte Maßstab angegeben. Meistens handelt es sich dabei um das Verhältnis 1:100. Heißt also, dass eine Wand, die auf dem Grundriss 5 cm lang gezeichnet ist, in Wahrheit 500 cm, also 5 Meter lang ist.
Fenster und Türen
Auch Fenster und Türen sind auf einem Grundriss immer eingezeichnet. Das ist für die letztendliche Planung des Interieurs essenziell wichtig, sonst stünde am Ende wahrscheinlich noch ein Schrank quer vor dem Fenster. Auch die Fenster und Türen müssen mit ihren jeweiligen Abmessungen auf dem Grundriss abgebildet werden. Aus den Abmessungen lässt sich dann die Schwingweite beim Öffnen errechnen. Bei Fenstern wird ebenfalls angegeben, ob diese „fix“ sind. Dies bedeutet nämlich, dass sich diese nicht öffnen lassen. Ebenso muss immer angegeben werden, welche Fenster bodentief sind und ob Türen nach innen oder außen sowie rechts oder links aufgehen.
Weitere Symbole
Was den ganzen Grundriss in den meisten Fällen dann doch eher unübersichtlich und erschlagend durch Informationen macht, sind die vielen weiteren abgebildeten Symbole. Um eines von ihnen als Beispiel anzugeben, beschreiben wir hier den Nordstern oder auch Nordpfeil. Dieser gibt nämlich für jedes Zimmer an, an in welcher Richtung sich die Himmelsrichtung Norden befindet. Das ist wichtig, um zu erkennen, wie Fenster und Balkon/Loggia/Terrasse ausgerichtet sind. Während Fenster, die gen Norden gerichtet sind, idealerweise von geringer Anzahl und eher klein gehalten sind (um nicht zu viel Kälte hereinzulassen), ist es sinnvoll, viele Richtung Süden gerichtete Fenster zu haben. Was Balkon/Loggia/Terrasse angeht, verhält es sich hier ähnlich. Achtet man nicht auf deren Ausrichtung, steht man im schlimmsten Fall mit einem Zugang nach draußen da, wo niemals Sonne draufscheint.
Mithilfe dieser Tipps wird es einem zukünftig leichter fallen, einen Grundriss zu verstehen. Dieses Wissen hilft nicht nur ungemein bei der Auswahl eines Objektes, indem mehrere Grundrisse miteinander verglichen werden können, sondern auch bei der Planung und Beschaffung der gewünschten Wohnungseinrichtung.