Beim Einrichten einer neuen Küche oder beim Austausch von Elektrogeräten ist der Backofen ein zentraler Punkt. Bei der Küchenplanung ist diesbezüglich einiges zu beachten. Welche Typen von Backöfen gibt es? Welche Funktionen sind wichtig? Wo soll der Backofen aufgestellt werden? Soll er zusammen mit den Herdplatten eingebaut werden? Dann muss er nicht nur unter die Arbeitsplatte, der Backofen muss dann auch in die Nähe eines Starkstromanschlusses (denn die marktgängigen Herdplatten benötigen üblicherweise Starkstrom.) Da ein Backofen eines der langlebigsten Küchengeräte ist, mit einer Lebensdauer von ca. 15 Jahren, prüfe wer sich für lange Zeit bindet.
Welche Funktionen sollte der Backofen haben?
Der normale Backofen der 80er Jahre ist heutzutage nicht mehr denkbar. Moderne Backöfen sind wahre High-Tech-Geräte und haben jede Menge Funktionsumfang:
Ober- und Unterhitze, Umluft, Heißluft und Grill
Backöfen mit Ober- und Unterhitze haben oben und unten eine Heizspirale. Diese sollten sich getrennt anschalten lassen. Diese Basisfunktion haben nahezu alle Backöfen. Backöfen mit Umluftfunktion besitzen meist an der Rückwand einen Ventilator. Dieser verteilt die Wärme im Ofen gleichmäßiger. Diese Funktion ist auf jeden Fall unverzichtbar, auch wenn Backöfen mit Umluft ein wenig teurer sind. Durch die gleichmäßigere Temperaturverteilung kann der Ofen ca. 20 bis 30°C kühler eingestellt werden, wodurch Energie gespart wird. Außerdem ist das Bräunungsergebnis wesentlich gleichmäßiger als nur durch Ober- und Unterhitze. Wer Käsekuchen oder selbst mehrere Tiefkühlpizzas backen möchte, wird die Umluftfunktion nicht missen wollen.
Die Heißluftfunktion ergibt ein noch gleichmäßigeres Bräunungsergebnis als die Umluftfunktion. Die Heißluftfunktion erhitzt die Luft vor dem Ventilator (d.h. die Heizspirale befindet sich direkt am Ventilator). Eine noch bessere Wärmeverteilung ist kaum noch möglich. Dem normalen Haushalts-Bäcker sollte die Umluftfunktion ausreichen. Wer jedoch sehr gerne, häufig und professionell backt, sollte die Heißluftfunktion (und deren höhere Kosten) dennoch in Betracht ziehen.
Grillfunktion
Eine Grillfunktion ist nicht zwingend notwendig. Die übliche Grillzeit im Sommer verbringt man sicher eher draußen, anstatt den Backofengrill zu nutzen. Wer jedoch auch gerne im Winter mal ein Hähnchen grillen möchte oder einfach bei Regenwetter auf die Küche ausweichen will, sollte sich für einen Backofen mit Grillfunktion entscheiden.
Pyrolyse / Reiningungsfunktion
Viele moderne Backöfen verfügen über eine Pyrolyse- oder auch Selbstreinigungsfunktion. Hier wird durch extrem starke Erhitzung die Verschmutzung innerhalb des Backofens quasi verbrannt und lässt sich nachher einfach auswischen. Das funktioniert tatsächlich auch sehr gut. Viele Besitzer eines Pyrolyse-Backofens schwören auf diese Funktion. Leider hat diese Funktion aber auch ihren Preis, zum anderen ist auch der Energieverbrauch für die Pyrolyse nicht zu vernachlässigen.
Besonders einfach zu reinigen ist ein Backofen mit Pyrolysefunktion.
Bedenken, dass sich ein Backofen schlecht reinigen lässt, braucht niemand zu haben. Das gilt auch für einen Backofen ohne Pyrolysefunktion – siehe hierzu: http://www.reinigen-tipps.de/backofen-reinigen.
Mikrowellenfunktion
Besonders praktisch ist es, wenn der Backofen eine integrierte Mikrowellenfunktion hat, insbesondere wenn die Küche recht klein ist und kein Platz für eine separate Mikrowelle vorhanden ist.
Um schnell das Essen von gestern aufzuwärmen, ist die Mikrowelle unverzichtbar. Leider sind viele Backöfen mit Mikrowellenfunktion schmaler als die Modelle ohne Mikrowelle, so dass weniger Backraum vorhanden ist. Bei ausreichend Platz in der Küche, empfiehlt sich eine separate Mikrowelle. Zwei getrennte Geräte sind zwar von der Anschaffung her etwas teurer. Sie lassen sich dafür aber auch separat austauschen, falls eines defekt ist.
Tür- oder Schublade
Der normale Backofen hat eine Klapptür zum Öffnen. Einige Backöfen bieten eine Schublade, so dass sich das Backgut auf Schienen herausfahren lässt.
Diese Funktion ist praktisch, da man nicht erst die Tür öffnen muss, um dann – gerade bei mehreren Blechen – umständlich auf die Backbleche zu schauen. Leider geht durch die Auszugsschienen einiges an Platz im Backofen verloren. Und gerade beim backen mit mehreren Blechen (z.B. bei Aufbackpommes) nützt der Auszug nicht viel, denn ohne Bücken ist das untere Blech nicht erreichbar. Zu Bedenken ist auch, dass bei einem Auszug der Zugriff seitlich geschieht. Der Einbau des Backofens in die Ecke ist dadurch etwas problematisch.
Wo soll der Backofen stehen?
Üblicherweise findet sich der Backofen unter den Herdplatten. In modernen Küchen (gerade im Küchenstudio) sieht man häufig den Backofen separiert auf „Greifhöhe“. Dies ist einerseits praktisch, da man sich nicht bücken muss, um die heiße Auflaufform zu entnehmen. Andererseits muss man aber aufpassen, denn die heiße Backofentür befindet sich im aufgeklappten Zustand auf Hüfthöhe. Da natürlich der Platz in der Küche begrenzt ist, muss man entscheiden welche Geräte in diese „beste“ Lage kommen. Häufig genutzte Geräte oder Dinge sind in Greifhöhe meistens besser angebracht. Denn die Mikrowelle oder auch ein Schrank für Teller und Tassen wird möglicherweise wesentlich öfter genutzt als der Backofen. Idealerweise sollte der Backofen auch nicht unmittelbar neben dem Kühlschrank oder der Gefriertruhe stehen, weil ansonsten dessen Energieverbrauch exorbitant steigt.
Weitere Informationen
http://www.testberichte.de/testsieger/level3_kleine_haushaltsgeraete_mikrowellen_306.html
https://www.netz-news.com/einrichtung/energie-sparen-mit-sparsamen-haushaltsgeraten/