Die Lebensbedingungen in westlichen Ländern haben sich im Zeitraum der letzten fünfzig bis hundert Jahre drastisch geändert. Dafür verantwortlich ist in erster Linie ein unglaublicher, technischer Fortschritt, der das körperliche Arbeiten auf breiter Front nahezu überflüssig gemacht hat. PS-starke Maschinen erledigen Kräfte raubende Arbeiten in kürzester Zeit. Mit Baggerschaufel und Planierraupe ist der Aushub für das Einfamilienhaus in wenigen Stunden durchgeführt. Für eine solche Arbeit mussten in früheren Zeiten Dutzende von Arbeitern noch wochenlang schuften.
Im Zuge der sogenannten Industrialisierung haben also Maschinen die Produktion von Gütern übernommen und dabei mehr und mehr die menschlichen Arbeitskräfte ersetzt, die zuvor für solche Produktionsprozesse benötigt wurden. Nicht nur, dass sich durch die industrielle Revolution Lebens- und Arbeitsbedingungen enorm verbessert hätten, auch die Produktivität nahm exponentiell mit den wissenschaftlichen Fortschritten und den neuen technischen Errungenschaften zu.
Frühzeitig auf den Body Mass Index achten
Wo Licht, da ist auch Schatten. Leider wurde nicht zeitig genug erkannt, dass all diese Errungenschaften auch irgendwann ihren Tribut einfordern würden. Moderne Arbeitsplätze sind in vielen Fällen von wenig, ja zu wenig körperlicher Aktivität gekennzeichnet. Dieser Umstand verursacht auf die Dauer körperliche Defizite, die man unter der Überschrift: Zivilisationskrankheiten zusammenfassen könnte. Herz- Kreislauferkrankungen, Herzinfarkt, Schlaganfall, Übergewicht und Zuckererkrankungen sind wohl die bekanntesten Probleme, die letzten Endes zu Lasten einer zu guten Ernährung und zu geringer körperlicher Betätigung gehen.
Aus dieser gefährlichen Kombination entsteht nämlich Übergewicht. Wenn man die sogenannten BMI (Body Mass Index) Werte zugrunde legt, dann sind mehr als 50% aller Deutschen übergewichtig. Als übergewichtig gilt, wer bei der Berechnung vom Body Mass Index den Grenzwert von 25 überschritten hat.
Gelenkverschleiß auf dem Vormarsch stoppen
Übergewicht soll nämlich auch eine der möglichen Ursachen für Gelenkschmerzen sein, die durch eine Arthrose entstehen können. Das tückische bei dieser Krankheit ist, dass sie sich quasi an allen Gelenken entwickeln kann, und davon gibt es recht viele im menschlichen Körper. Dabei degeneriert sukzessive der Gelenkknorpel zwischen zwei Gelenkknochen, bis diese aneinander reiben. An den Gelenken selbst bilden sich oft sichtbare Verdickungen. Bei einer Arthrose werden schließlich Entzündungen durch den fortschreitenden Gelenkverschleiß hervorgerufen, die in der Folge zu heftigen Gelenkschmerzen führen können.
Fallen etwa an Fußgelenken unnatürliche Verdickungen auf, dann könnte Arthrose der Grund dafür sein. Es ist ratsam, den Facharzt aufzusuchen, bevor sich die ersten Schmerzen melden. Spätestens nach einer Röntgenuntersuchung kann der Arzt eine zweifelsfreie Diagnose stellen. Es ist zwar so, dass der bereits erlittene Gelenkverschleiß irreversibel ist, jedoch sollte das weitere Fortschreiten dieser Krankheit unbedingt gestoppt werden. Sind Knie- oder Hüftgelenke einmal befallen, dann kann jeder Schritt zur Qual werden. Dann wird eine Hüftgelenkoperation oft unvermeidlich.
Gesundheitsvorsorge wird immer wichtiger
Bei Arthrose im Fußgelenk, im Knie in den Hüften oder anderen Körperregionen, rufen schon einfache Bewegungen Schmerzen hervor. Vorbeugen ist daher die beste Methode, eine Arthrose zu vermeiden. So kann zum Beispiel jeder selbst den BMI Wert nach der der Formel für die Berechnung vom Body Mass Index selbst ermitteln. Der BMI berechnet sich ganz einfach aus dem Körpergewicht in kg, geteilt durch die Körpergröße (in Metern) zum Quadrat. Ergibt sich daraus eine Zahl von > 30, dann ist unbedingter Handlungsbedarf gegeben.
Auf diese Weise können wirksame Maßnahmen auch schlimmeres Ungemach verhindern helfen, nachdem einige Gelenke schon befallen sind.
Wie in anderen Bereichen so ist auch hier eine frühzeitige Gesundheitsvorsorge der beste Weg, um schwerwiegende Spätfolgen zu vermeiden. Mit zunehmender Lebenserwartung bei Männern und Frauen, können schwerwiegende Probleme im Bewegungsapparat für die betroffenen Personen, als auch für das Pflegepersonal in Altersheimen und Pflegeeinrichtungen sehr belastend wirken.
Die mehrmalige, tägliche Zahnpflege ist bereits seit vielen Jahren anerkannte Methode, um Zähne und Zahnfleisch gesund zu halten. Für andere gefährlichen Krankheiten, die in erster Linie durch falsche Ernährung und daraus resultierendem Übergewicht entstehen, sollten unbedingt die gleichen Maßstäbe angelegt werden.