Die Ökologie ist in den vergangenen Jahren in das allgemeine Bewusstsein getreten. Globale Umweltveränderungen wie der Klimawandel, das Ozonloch, die zunehmende Umweltverschmutzung sowie der ungebremste Ressourcenverbrauch bestimmen in wachsendem Maße das Denken und Handeln. Die geplante Energiewende stellt an Staat, Wirtschaft und Gesellschaft große Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass nachhaltige Geldanlagen heute aufmerksamer wahrgenommen werden als noch vor einiger Zeit.
Was sind nachhaltige und ethische Investments?
Es gibt keine allgemeingültige Definition für den Begriff Nachhaltigkeit oder was unter einer ethischen Geldanlage zu verstehen ist. Häufig finden ethische Investments nach bestimmten Ausschlusskriterien statt, indem in bestimmten Bereichen – zum Beispiel Rüstung, Kernenergie, Tabak, Pornografie – nicht investiert wird oder keine Wertpapiere von Unternehmen gekauft werden, die gewisse soziale oder ethische Standards nicht erfüllen. Es gibt jedoch auch eine Reihe von Geldanlagen, die gezielt in ökologische oder soziale Projekte, in grüne Technologien oder erneuerbare Energien investieren. Lesen Sie hier mehr dazu.
Grüne Geldanlagen: Vieles ist möglich
Die Bandbreite der nachhaltigen Geldanlagen ist inzwischen groß. Bereits seit längerem werden Windkraftanlagen oder Solarparks in Form sogenannter geschlossener Investmentfonds vermarktet. Bei dieser Konstruktion wird der Anleger praktisch Mitgesellschafter der Fondsgesellschaft und trägt als solcher alle unternehmerischen Chancen und Risiken. Wer sein Geld in solchen Fonds investiert, bindet sein Kapital langfristig, denn ein Verkauf der Beteiligung ist nicht ohne weiteres möglich. Die Rendite solcher Anlagen wird wesentlich von dem konkreten Projekt bestimmt. Wer weniger Geld anlegen oder Risiken breiter streuen möchte, kann in offene Nachhaltigkeitsfonds investieren.
Davon gibt es im deutschsprachigen inzwischen rund 380 – mit zweistelligen jährlichen Wachstumsraten, allerdings noch mit einem geringen Marktanteil. Ebenfalls weniger bekannt sind nachhaltige Banken. Es gibt in Deutschland bisher nur wenige Institute, die sich ganz dem Thema Nachhaltigkeit und Umwelt verschrieben haben. Diese Banken bieten ihren Kunden die üblichen Bankeinlagen, Kredite und überwiegend auch Girokonten an und sind daher auch potentiell interessante Adressaten für grüne Geldanlagen.
Kein Widerspruch: Nachhaltige Anlage und Rendite
In der Vorstellung vieler Anleger sind nachhaltige Investments mit Renditeverzichten verbunden. Dies mag in der Anfangsphase, als sich die „grüne Philosophie“ noch nicht etabliert hatte, der Fall gewesen sein – heute gilt dies nicht mehr. Untersuchungen zeigen, dass sich grüne Geldanlagen bezüglich ihres ökonomischen Erfolgs nicht hinter anderen Investments verstecken müssen. Wie bei jeder anderen Geldanlage gilt hier allerdings auch: höhere Renditen sind im Regelfall mit größeren Risiken verbunden. Und positive Aussichten für eine bestimmte Technologie sind noch lange nicht gleichbedeutend mit unternehmerischem Erfolg. Das beste Beispiel hierfür ist die krisengeschüttelte deutsche Solarbranche, die unter Kostennachteilen im internationalen Wettbewerb zu leiden hat.